Pressemeldung vom 19.04.2018
Rohstoff-Basis für die Apfelprodukte der Kelterei sind vorzugsweise säurereiche, heimische Äpfel von Streuobstwiesen. Das Aufkommen dieser Äpfel geht seit Jahren kontinuierlich zurück. Deshalb hat Rapp`s schon 2010 eine Initiative zur Förderung des Streuobstanbaus in Karben und Umgebung mit ins Leben gerufen und gefördert.
Weiterhin wurden Obstbaumgrundstücke der Städte Karben und Nidderau gepachtet. Sie werden von einem Partner für Rapp’s gepflegt und beerntet.
Trotz dieser Maßnahmen konnte der Rückgang von Anliefermengen heimischer Äpfel nicht gestoppt werden. Deshalb hat sich Rapp’s entschlossen neue Wege zu gehen. „Unser Ziel ist es mit dem Projekt „Rapp’s Kelterobst-Wiesen“ die Prozesskette vom regionalen Apfel bis hin zum regional erzeugten Produkt abzubilden. Die angestrebte Gesamtfläche von 300 ha wollen wir in Zusammenarbeit mit ausgewählten Partnern erzielen, von denen die jeweiligen Teilflächen sowohl im konventionellen als auch im biologischen Anbau betrieben werden sollen. Beabsichtigt ist die Zusammenarbeit mit Landwirten und Obstanbauern im Umkreis von 50 km um die Keltereien in Karben und Hochstadt. Es sollen geeignete Kelterobstsorten angebaut und professionell bewirtschaftet werden.“, sagt Volker Thoma, Geschäftsführer der Rapp's Kelterei. Das Projekt wird geleitet vom langjährigen, ehemaligen Geschäftsführer Klaus-Dieter Kneip.
v.l.n.r.: Volker Thoma (Geschäftsführer Rapp's), Klaus-Dieter Kneip (Projektleiter), Steffen Rehde (Obstbauer).
Rapp’s finanziert die Errichtung der Anlagen vor und vermittelt Know How durch Obstbauberater. Es werden Abnahmeverträge über 20 bis 25 Jahre angestrebt, die den Erzeugern Sicherheit in der Abnahme geben. Somit ein langfristiges, Generationen überschreitendes Projekt und Engagement aller Beteiligten.
Um diese für Hessen gänzlich neue Anbauform von Kelterobst
Interessenten näher zu bringen, wurde in Rosbach v.d.H. im
November 2017 eine Musteranlage auf ca. 3 ha angelegt. Eigentümer der Flächen ist die Rapp’s
Muttergesellschaft Hassia Mineralquellen. Als Partner und
Bewirtschafter wurde der Ockstädter Obstbaufachmann Steffen Rehde gewonnen, der
bereits über langjährige Erfahrung im Anbau von Kirschen und Äpfeln verfügt.
Gepflanzt wurden insgesamt 1.500 Bäume der besonders geeigneten Kelterobstsorten ‚Rewena‘, ‚Relinda‘, ‚Zitronenapfel‘, ‚Topaz‘, ‚Hilde‘ und ‚Sirius‘. Ein voller Ernteertrag der Bäume kann nach dem 5.ten Anpflanzjahr erwartet werden.
Kelterobst-Anlage im Frühjahr 2018, ein halbes Jahr nach der Pflanzung.
Die Anlage wurde in Abstimmung mit der Unteren Naturschutzbehörde des Wetteraukreises errichtet. Neben einem umlaufenden Blühstreifen wird die Anlage mit Nistkästen für verschiedene Vogelarten und einem für Kleintiere durchlässigen Zaun versehen. Die Einsaat erfolgt mit sog. Regio-Saatgut und der vorgesehene Einsatz von Bienen-Völkern eines örtlichen Imkers soll zu einer raschen und ertragreichen Blüte führen.
In Zusammenarbeit mit der Justus Liebig Universität in Gießen ist geplant, die Entwicklung der Tier- und Insektenwelt in und rund um die Anlage zu beobachten und zu dokumentieren.
Die Errichtung der Musteranlage erfolgt auch mit dem Ziel, potentielle Partner für das Projekt zu motivieren. Für Interessierte stehen Klaus-Dieter Kneip als Projektleiter und Steffen Rehde als Obstbaufachmann gerne zur Verfügung. Diesbezügliche Anfragen vermittelt die Rapp’s Kelterei in Karben.