Pressemeldung vom 10.03.2022

Die anhaltende Corona-Pandemie und der durchwachsene Sommer haben den Mineralwasser- und Erfrischungsgetränkemarkt im Geschäftsjahr 2021 weiter unter Druck gesetzt. Allein im Handel gab der Absatz alkoholfreier Getränke um minus 6,1 Prozent nach, der Verlust im Gastronomie- und Veranstaltungsbereich fiel noch deutlich höher aus. Dieser rückläufigen Entwicklung konnte sich die HassiaGruppe erfolgreich entgegenstemmen: Der größte deutsche Markenhersteller alkoholfreier Getränke bilanziert ein Umsatzvolumen von 314 Millionen Euro* (2020: 277 Millionen Euro) und ein Absatzvolumen von 960 Millionen Litern* (2020: 797 Millionen Liter). Das Ergebnis erzielte das auf elf Standorte, über 20 Premium-Marken und 1.720 Beschäftigte gewachsene Familienunternehmen, darunter erstmals auch die seit 1.1.2021 zugehörigen Betriebe mit den Marken Carolinen, Gaensefurther Schlossbrunnen und Güstrower Schlossquell.

Ausbleibende Konsumanlässe infolge der Corona-Krise sowie unbeständige Sommermonate haben wichtige Absatzimpulse vermissen lassen und der Getränkebranche ein schwieriges Geschäftsjahr 2021 beschert.

„Bis April war Deutschland im Lockdown, bis Mai noch im Winter, dann fiel der Sommer ins Wasser, bevor sich die Corona-Pandemie im Herbst mit voller Wucht zurückmeldete“, blickt Dirk Hinkel, geschäftsführender Gesellschafter HassiaGruppe, zurück. „Die letzten zwei Jahre haben sicherlich Spuren hinterlassen. Wir sind aber mit dem Verlauf des beendeten Geschäftsjahres zufrieden, da die Entwicklung unserer Hassia-Familie in nahezu allen Segmenten über dem Marktniveau liegt.“

Erfolgreich war die Unternehmensgruppe vor allem mit ihren regional verwurzelten Marken, Premium- und Bio-Getränken, zuckerfreien beziehungsweise zuckerreduzierten Produkten sowie Glas-Mehrweggebinden. So konnte die HassiaGruppe selbst unter schwierigen Rahmenbedingungen und verschärftem Wettbewerb weitere Marktanteile hinzugewinnen.

Mineralwasser: Regionalität, Premium und Glas gefragt

Entgegen dem rückläufigen Marktrend – im bundesweiten Handel verlor Mineralwasser minus 7,1 Prozent beim Absatz – haben sich die Marken Elisabethen Quelle, Rosbacher (Hessen), Glashäger und Güstrower Schlossquell (Mecklenburg-Vorpommern), Thüringer Waldquell sowie Rennsteig (Thüringen) positiv entwickelt und konnten ihre führende Position in ihren Heimatmärkten ausbauen. Auch Lichtenauer (Sachsen), Gaensefurther Schloss Quelle (Sachsen-Anhalt) und Carolinen Brunnen (NRW) haben ihre regionale Spitzenposition erfolgreich verteidigt.

„Mineralwasser ist wichtiger Bestandteil einer gesunden Ernährung und Lebensweise“, so Stefan Müller, Geschäftsführer Marketing der HassiaGruppe. „Wesentliche Wachstumstreiber in diesem Markt sind dabei regional verankerte Premium Marken und Mineralwasser mit wenig oder ohne Kohlensäure. Auch Glas-Mehrweggebinde erfreuen sich weiter wachsender Beliebtheit, selbst wenn sich ihr enormes Wachstum der vergangenen Jahre etwas abgeschwächt hat.“

Die Marken Thüringer Waldquell und Gaensefurther Schloss Quelle konnten zudem mit neuen Kommunikationskampagnen überzeugen. Die Marke Glashäger profitierte von ihrer überarbeiteten Etiketten Ausstattung und neuen 1,0-Liter-Glas-Mehrwegflasche. Auch die starke Präsenz aller Marken der HassiaGruppe am POS und regionalspezifische Vermarktungsinitiativen sorgten für zusätzliche Wachstumsimpulse.

Erfrischungsgetränke: Premium und Bio, neue Sorten und kleine Gebinde wachsen

Bei Erfrischungsgetränken verlieren volumenseitig sowohl Cola (minus 5 Prozent) also auch Limonaden (minus 6,8 Prozent), wobei sich die Umsätze in beiden Kategorien besser als die Absätze entwickelt haben. Ursächlich ist die steigende Nachfrage nach Premium-Marken und Kleingebinden, und auch hier ist ein Trend zu Glas-Mehrwegflaschen zu verzeichnen. Weitere Wachstumsimpulse setzten Produkte mit weniger Zucker und Bio-Erfrischungsgetränke.

Diesem Trend folgend hat die HassiaGruppe auch im Segment der Erfrischungsgetränke ihr Premiumgeschäft gezielt weiterentwickelt und eine Vielzahl neuer Initiativen gestartet. „Denn auch in unruhigen Zeiten ist es unternehmerisch klug, Investitionen in die Zukunft zu tätigen“, ist Stefan Müller überzeugt. „Folglich haben wir unser Markengeschäft konsequent mit attraktiven Innovationen und aufmerksamkeitsstarken Kommunikationskampagnen gestärkt und somit eine gesunde Basis für zukünftiges Wachstum gelegt.“

Der Erfolg der Marke Bionade, die seit dem Jahr 2018 zur HassiaGruppe gehört, ist das beste Beispiel für diese Strategie: Gegen den Markttrend konnte der Bio-Pionier erneut sehr erfolgreich wachsen. Bionade hat die Nummer eins-Stellung bei Premium-Limonaden, Bio-Limonaden sowie Limonaden in Glasgebinden umsatzseitig weiter ausgebaut und ist damit zum wesentlichen Wachstumstreiber im Limonaden-Segment geworden. Mit der neuen Bionade Mate Range, Glas-Mehrwegflaschen, der Einführung der Blockchain Technologie für mehr Transparenz bei Bionade Holunder sowie mit der Mitmach-Initiative „Vielfalt 2030“ zum Erhalt der Artenvielfalt hat die Marke wertvolle neue Impulse gesetzt.

Auch Vita Cola konnte bei Limonaden und Cola Mix zulegen, in der Cola-Kategorie jedoch das außergewöhnlich starke Vorjahr nicht ganz erreichen. Wachstumsimpulse kamen vor allem durch die kleinen 0,33-Liter-Glas-Mehrweggebinde und den neuen, moderneren Markenauftritt.

Bei der hessischen Regionalmarke bizzl konnte die Premium-Range herb-süß zulegen. Auch die zuckerfreien Sorten haben erneut einen positiven Beitrag zur Markenentwicklung geleistet, während die Marke hassia ihre LimoLiebe nun auch in Glas-Mehrwegflaschen erfolgreich anbietet.

Eistee, Bittergetränke und Säfte: Leichte Gebinde, neue Sorten und Saisonprodukte

Im Eistee-Segment, das eine Absatzsteigerung um 5,1 Prozent im Handel verzeichnete, konnte die Unternehmensgruppe ebenfalls Akzente setzen: Lichtenauer Fresh’n Fruity und Ti Erfrischungstee legten mit ihren PET-Gebinden zu. Bei Bittergetränken konnte Margon die Marktführerschaft in Sachsen mit der neuen Sorte Wild Berry festigen, als Ergänzung zum beliebten Trio Bitter Lemon, Ginger Ale und Tonic Water. Währenddessen überzeugten Kumpf und Rapp’s mit Saisonprodukten wie den Saisonfrisch Nektaren oder Wintergetränken wie Glühwein und Punsch.

Investitionen: Warenverfügbarkeit und Lieferfähigkeit ausgebaut

Angesichts bleibender Herausforderungen hinsichtlich der Warenversorgung investiert die HassiaGruppe konsequent in ihre Infrastruktur, um ihre Lieferfähigkeit abzusichern. Dazu zählen beispielsweise eine weitere hocheffiziente, ressourcenschonende Glaslinie in Lichtenau sowie ein viertes automatisches Regallager mit zusätzlichen 30.000 Palettenstellplätzen am Stammsitz in Bad Vilbel. „Die Prozessstufen bis zur Fertigstellung von Produkten verlangen angesichts vieler Engpässe im Markt ein vorausschauendes Handeln“, stellt Dirk Hinkel klar. „Was in unserem Verantwortungsbereich möglich ist, gehen wir gezielt an. Denn für uns ist die zuverlässige Belieferung unserer Handels- und Gastronomiekunden ein enorm hohes Gut.“

Im Fokus: Nachhaltigkeit und gesellschaftliche Verantwortung

Ebenfalls im Fokus der Unternehmensgruppe: Nachhaltigkeit. Seit dem Jahr 2013 arbeitet die HassiaGruppe an der Reduzierung ihres CO2-Fußabdrucks. Anfang 2021 konnte sie einen weiteren Meilenstein erreichen: Sämtliche 13 angestammten Mineralwasser-Marken der Unternehmensgruppe sind seither klimaneutral. Damit gelangen jährlich insgesamt über 700 Millionen Liter hochwertiges natürliches Mineralwasser klimaneutral in den Handel und in die Gastronomie. Gleichzeitig erhielten die Standorte in Lichtenau und Schmalkalden die Nachhaltigkeitszertifizierung des Zentrums für Nachhaltige Unternehmensführung (ZNU).

Darüber hinaus hat das Familienunternehmen selbst in wirtschaftlich fordernden Zeiten gesellschaftliche Verantwortung übernommen: Über die Initiative „HassiaHilft“ wurden Flutopfer und Hilfskräfte in Nordrhein-Westfalen sowie Rheinland-Pfalz mit Getränken versorgt, ebenso zur Pandemiebewältigung tätige gemeinnützige Organisationen und Vereine.

Agenda 2022: Investitionen in die Zukunft

„Die gesamte Branche steht auch in diesem Jahr vor einer Vielzahl von Aufgaben und Herausforderungen“, weiß Dirk Hinkel und sieht diese vornehmlich in Kostensteigerungen bei Rohstoffen, Energie und Logistik – getrieben durch die anhalten Auswirkungen der Corona-Pandemie und die langfristig noch nicht absehbaren Folgen des Ukraine-Kriegs. Angesichts der steigenden Inflation rechnet der Firmenchef daher auch mit negativen Auswirkungen auf das Konsumklima. „Die kommenden Monate bleiben sehr anspruchsvoll. Dennoch: Wir werden unserer Linie treu bleiben und mit Augenmaß in weiterhin erfolgversprechende Wachstumsfelder wie Premium, Bio und Regionalität sowie nachhaltige Produkte und Verpackungen investieren, aber auch den Ausbau unserer Technik und Logistik nicht vernachlässigen“, so Dirk Hinkel.

So ist die Marke Rosbacher bereits mit einer 0,5-Liter-Glas-Mehrwegflasche im handlichen 10er Individualkasten erfolgreich gestartet, eine Reihe weiterer Neueinführungen wird folgen. Thüringer Waldquell, bizzl und Margon werden schon bald neue Markenauftritte vorstellen. Auch die Marken Bionade, Carolinen, hassia, Rosbacher und Vita Cola werden mit aufmerksamkeitsstarken Kommunikationskampagnen weitere Wachstumsimpulse setzen.

Im Bereich der Logistik stehen sowohl die Inbetriebnahme des automatischen Hochregallagers in Bad Vilbel als auch die Modernisierung des LKW-Fuhrparks auf der Agenda. „Mit diesen und weiteren Vorhaben wollen wir unserer HassiaGruppe eine gute Ausgangsposition für ihre weitere Zukunft verschaffen“, fasst Dirk Hinkel zusammen.


* In den Vorjahreszahlen war die zum 01.01.2021 Wüllner Gruppe (Carolinen, Gaensefurther, Güstrower) noch nicht enthalten. Auch ohne diese Zusatzvolumina hat die HassiaGruppe sich jedoch stabil entwickelt und in einem insgesamt rückläufigen Markt für Mineralwasser/alkoholfreie Getränke weitere Marktanteile gewonnen.