„Ob seines guten Wassers wird unsere schöne Stadt Vilbel dereinst weithin gerühmt werden, versprach Friedrich Grosholz seinen Freunden.“ So oder ähnlich haben schon viele von Friedrich Grosholz gehört. Heute schmückt sein Bild die Bad Vilbeler UrQuelle.

Friedrich Grosholz wird am 19. Juli 1810 in Weitersborn im Hunsrück geboren. Er erlernt den Beruf des Geometers (Landvermesser) und erhält um 1836 von der Gemeinde Vilbel den Auftrag, die Vilbeler Gemarkung zu vermessen und zu kartieren. In zweiter Ehe heiratet er 1848 Auguste Simon, die Tochter des Vilbeler Gastwirts „Zum Engel“ Isaac Simon. Auf seinem Grundstück betreibt er später eine Nudelfabrik und einen Gemischtwarenladen.

Ab 1875 nutzt er eine auf seinem Anwesen entspringende Luisen Standort Mineralquelle und gründet einen Mineralwasservertrieb. So zählt man ihn zu den Gründervätern der Bad Vilbeler Mineralbrunnenbetriebe. Er verkauft das Mineralwasser in Steingutkrügen im damaligen Vilbel und der nahen Umgebung. 1882 übergibt er seinen Betrieb an Carl Heinrich Kullmann aus Schlierbach. Am 17. Januar 1888 stirbt Grosholz unerwartet.

Carl Heinrich Kullmann ist am 4. Dezember 1848 geboren und gelernter Kaufmann. Er wechselt zu modernen Abfüllmethoden mit Maschinen, setzt dem Mineralwasser Kohlensäure zu und verwendet neben den klassischen Krügen die ersten Glasflaschen in Vilbel. Kullmann wählt den Markennamen „Louisenquelle“ und setzt gezielt Werbung zur Verkaufsförderung ein. Altersbedingt gibt er den Betrieb 1906 an Georg Otto Weihl aus Friedberg ab.

Weihl kommt am 5. November 1872 in Friedberg zur Welt. Er ändert den Markennamen in „Luisen-Brunnen Vilbeler UrQuelle“. Das Mineralwasser wird unter anderem nach Belgien exportiert. Bis 1918 werden noch Tonkrüge gefüllt und anschließend ausschließlich Glasflaschen verwendet. Weihls Söhne Heinz und Otto übernehmen den elterlichen Betrieb. Nach dem zweiten Weltkrieg expandiert das Unternehmen und entwickelt sich zu einem der größten Bad Vilbeler Mineralbrunnenbetriebe.

1967 bringt der Luisen-Brunnen Deutschlands erste Mineralwassermarke, die Bad Vilbeler UrQuelle, mit wenig Kohlensäure auf den Markt. Bad Vilbeler UrQuelle wird das bekannteste „stille“ Mineralwasser. 1982 gelangt die Marke durch die Fusion der Traditionsbetriebe Hassia-Sprudel und Luisen-Brunnen zu Hassia Mineralquellen.


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Friedrich Grosholz
(1810 - 1888)

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Betriebsstandort
(um 1912)

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Belegschaft 
(um 1900)